Leonore Lee Krasner, geborene Lena Krassner ( 27. Oktober 1908 in Brooklyn, New York; 19. Juni 1984 in New York) war eine US-amerikanische Malerin und Collage-Künstlerin. In den 1940er-Jahren gehörte sie zur ersten Generation der abstrakten Expressionisten in New York, später heiratete sie den Action-Painting-Maler Jackson Pollock.
Krasners Werk stand zu Pollocks Lebzeiten und noch lange nach seinem Tod im Schatten des Ehemanns, dessen Alleinerbin und Nachlassverwalterin sie war. Erst seit den 1990er-Jahren wird ihr Werk als eigenständig rezipiert. Sie wird nun teilweise als „Pionierin des abstrakten Expressionismus“ wahrgenommen, ihre Werke werden in den bedeutendsten Museen weltweit ausgestellt.
Lee Krasner Kindheit
Lee Krasner war das Kind ukrainisch-jüdischer Einwanderer aus Schpykiw (heute Oblast Winnyzja, Ukraine). Ihr Vater Joseph Krassner floh 1905 vor den dortigen Judenverfolgungen in die USA. Anfang 1908 gelang es ihm, seine Frau Anna mit ihren fünf Kindern nach New York zu holen. Neun Monate nach der Wiedervereinigung der Familie kam Lena zur Welt.
Die Familie war sehr religiös und lebte in bescheidenen Verhältnissen in Brooklyn, wo Krassner auf dem Blake Street Market einen Fischstand betrieb. Während Joseph viel Zeit in der Synagoge verbrachte und als distanziert und introvertiert galt, kümmerte sich Anna mit den Kindern um den Alltag.[4] Zuhause wurde Jiddisch, Hebräisch, Russisch und Englisch gesprochen
Lee Krasner Jugend und Ausbildung
Schon mit dreizehn Jahren wollte Krasner laut eigener Aussage Künstlerin werden. Sie begann Abbildungen aus Modeanzeigen zu kopieren und zeichnete viel. In dieser Zeit begann sie, sich gegen die jüdische Religion zuhause und die christliche Religion in der Schule aufzulehnen. Angeregt von den feministischen Bewegungen des beginnenden 20. Jahrhunderts setzte sie sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinander. Im Alter von ungefähr vierzehn Jahren wandte sie sich endgültig von der jüdischen Religion ab und beschloss, die Washington Irving High School zu besuchen, damals New Yorks einzige Schule mit einem Kunstkurs für Mädchen. Ab 1922 nannte sie sich statt Lena Lenore. Später strich sie ein „s“ aus ihrem Nachnamen Krassner und verkürzte den Vornamen zu Lee.
Studium bei Hans Hofmann
Von 1937 bis 1940 studierte sie als Stipendiatin an der privaten Kunstschule des deutschstämmigen Malers Hans Hofmann. Durch Hofmanns Einfluss wandte sie sich immer mehr der kubistischen und der freien Abstraktion zu. Krasner mochte Hofmanns analytischen Kubismus und die Art, wie er, der die Leinwand bewusst als zweidimensionalen Raum annahm, Bildräume arrangierte. Sie lernte bei ihm, wie sich mithilfe der „Push & Pull“-Technik aus kontrastierenden Farbebenen Räumlichkeit erzeugen lässt. In dieser Zeit beschäftigte sie sich viel mit den Herangehensweisen, den Farben und den Sujets der europäischen Moderne. Krasner litt allerdings unter Hofmanns Chauvinismus.
Einmal kommentierte er eine ihrer Arbeiten mit dem Ausspruch:
„Das ist so gut, dass man nicht merkt, dass es von einer Frau gemalt wurde.“
Während des Unterrichts zerriss Hofmann manchmal die Zeichnungen seiner Schüler und stückelte sie neu zusammen, um deutlich zu machen, was verbessert werden sollte. Möglicherweise inspirierte das Krasner zu ihrer späteren Arbeit an Collagen.
Teilnahme an Programmen der WPA
1935 schloss sie die Ausbildung zur Lehrerin ab, nur um festzustellen, dass sie auf keinen Fall unterrichten, sondern Künstlerin sein wollte. Von 1935 bis 1943 nahm sie am WPA-Federal-Art-Project teil, das als Arbeitsbeschaffungsprogramm für Künstler im Zuge des New Deal aufgelegt worden war. Dort arbeitete sie Murals aus, die andere Künstler konzipiert hatten.
Erst 1940 und 1941 bekam sie die Chance, eigene abstrakte Murals zu gestalten. Das erste Projekt wurde beendet, bevor der Entwurf umgesetzt werden konnte. Das zweite Projekt musste Krasner vor der Fertigstellung verlassen, um in der Kriegswirtschaft mitzuhelfen. Die Skizzen zu beiden Projekten blieben jedoch erhalten. Sie zeigen geradlinige, biomorphe Formen in Primärfarben mit Schwarz, Weiß und Grau in der Tradition von Mondrian, Miró und Picasso. Außer der Arbeit an den Murals gestaltete Krasner für die WPA Plakate und dekorierte Schaufenster.
Lee Krasner und seine Karriere als Maler

Krasner wird aufgrund ihrer abstrakten, gestischen und expressiven Arbeiten in Malerei, Collagenmalerei, Kohlezeichnung und gelegentlich Mosaiken als abstrakte Expressionistin identifiziert. Sie schnitt oft ihre eigenen Zeichnungen und Gemälde auseinander, um ihre Collage-Gemälde zu erstellen. Aufgrund ihrer kritischen Natur überarbeitete oder zerstörte sie häufig auch eine ganze Reihe von Werken; Infolgedessen ist ihr erhaltenes Werk relativ klein. Ihr 1995 bei Abrams erschienenes Werkverzeichnis listet 599 bekannte Stücke auf.

Gemälde von Lee Krasner
Aufgrund seiner Lebensjahre und seines Interesses an verschiedenen Stilrichtungen lassen sich Lee Krasner Gemälde in folgende Gruppen einteilen:
Anfang der 1940er Jahre



In der ersten Hälfte der 1940er Jahre kämpfte Krasner darum, Kunst zu schaffen, die ihre kritische Natur befriedigte. In den 1930er Jahren bestand die New Yorker Malerszene aus einer sehr intimen Gruppe von Künstlern, die die Bemühungen der anderen studierten, aber noch nicht in Galerien gezeigt wurden.
Die 1940er Jahre markierten einen Übergang von einem „Zeitalter der Unschuld“ zu einer modernistischen Denkweise des reinen Ausdrucks. Als sie Pollocks Werk 1942 zum ersten Mal sah, war sie sehr betroffen, was sie dazu veranlasste, Hofmanns kubistischen Stil abzulehnen, der die Arbeit nach einem menschlichen oder Stilllebenmodell erforderte. Sie nannte die in dieser frustrierenden Zeit entstandenen Arbeiten ihre „grauen Plattenbilder“.
Sie schuf diese Gemälde, indem sie monatelang an einer Leinwand arbeitete, Farbe übermalte, abkratzte oder abrieb und mehr Pigment hinzufügte, bis die Leinwand durch so viel Farbaufbau fast einfarbig war. Sie würde diese Werke schließlich zerstören, weshalb es nur ein einziges Gemälde aus dieser Zeit gibt.
Krasners umfangreiches Wissen über den Kubismus war die Quelle ihres kreativen Problems, da ihre Arbeit ausdrucksstärker und gestischer sein musste, um als zeitgenössisch und relevant zu gelten. Im Herbst 1945 zerstörte Krasner viele ihrer kubistischen Werke, die sie während ihres Studiums bei Hofmann schuf, obwohl die Mehrzahl der zwischen 1938 und 1943 entstandenen Gemälde diese Neubewertung überlebten
Little Images (1946–1950)





Dies sind die ersten gelungenen Gemälde von Lee Kerzner, der ohne Modell und mit seiner Vorstellungskraft zeichnete. Aus dieser Blockade konnte sie sich erst 1945 befreien: Pollock und sie hatten geheiratet und mithilfe eines Darlehens von Peggy Guggenheim ein baufälliges Haus in Springs auf Long Island gekauft.
Er arbeitete in der ersten Zeit im Schlafzimmer, nutzte später aber die Scheune des Hauses als Atelier, in der auch größere Werke Platz hatten. So stand Krasner nun das Schlafzimmer als Arbeitsraum zur Verfügung. Ab 1946 begann sie, dort die „Little Images“ zu malen:
aufgetragene Abstraktionen mit sich wiederholenden Bildelementen, die an Pollocks All-over-Technik denken lassen.
Zunächst entstanden kleinere Formate von 50 bis 80 cm Durchmesser. Ein Kennzeichen dieser Bilder ist die dabei angewandte kontrollierte Tropftechnik.[46] Ein anderes, dass sie nicht an der Staffelei entstanden, sondern in der Horizontale bearbeitet wurden. Im Gegensatz zu Pollock, der es mit größeren Flächen zu tun hatte, arbeitete Krasner nicht „im Bild stehend“, sondern beugte sich einfach darüber. Sie ging, inspiriert von ihrem Mann, intuitiver vor als bisher und versuchte, eins mit der Natur zu sein, statt sie abzubilden.
Einer der Tische wurde, zusammen mit den „Little Images“, 1948 in der New Yorker Bertha Schaefer Gallery ausgestellt. Krasner erntete dafür vorbehaltlos positive Kritiken.
Teilweise signierte sie in den 40er und 50er-Jahren ihre Werke mit „L.K.“ oder gar nicht, um ihre Identität als Frau zu verbergen.
Erste Collage-Arbeiten (1950–1955)




در سال 1951، لی کرزنر اولین سری نقاشی های کلاژ خود را آغاز کرد. کراسنر برای ایجاد آنها، اشکال بریده و پاره شده را روی همه نقاشیهای میدان رنگی در مقیاس بزرگ بجز دو نقاشی که برای نمایشگاه بتی پارسونز در سال 1951 خلق کرده بود ، چسباند. در این دوره آثار را با قرار دادن تکیه گاه روی زمین خلق کرد و کار روی سه پایه را متوقف کرد.
Ihre erste Einzelausstellung hatte Krasner 1951 in der Betty Parsons Gallery in New York. Die 14 abstrakten Gemälde wurden von der Kritik überwiegend positiv aufgenommen, Krasner konnte jedoch kein einziges verkaufen.
Von Selbstzweifeln geplagt, verbundene sie sich sehende einer Serie von Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die sie in einem Fall von Abscheu wieder zerrissen. Als sie das Atelier – eine umgebaute Räucherhütte auf dem Grundstück in Springs – erst einige Wochen später wieder betrat, begann sie, die zerfetzten Teile wieder zusammenzukleben.
Außerdem schneide ich alte Ölgemälde aus und schichtete das Ganze zusammen mit anderen Materialien und Teilen von Pollocks verworfenen Zeichnungen auf den nicht verkauften Gemälde aus der Betty-Parsons-Ausstellung auf.
Während dieser Zeit schuf er die Arbeiten, indem er die Stütze auf den Boden stellte und die Arbeit am Stativ einstellte. Diese „Collage Paintings“ wurden 1955 erfolgreich in der New Yorker Stable Gallery ausgestellt.
Earth Green Series (1956–1958)



Kurze Zeit nach Pollocks Tod entstanden drei Bilder, die in Zusammenhang mit Prophecy gesehen werden: Birth, Embrace und Three in Two. Die Arbeiten, die von Picassos Les Demoiselles d’Avignon inspiriert sind, zeigen im Hochformat zuckende, ineinander verschlungene, zerbrochene, stark konturierte Formen in fleischigem Rosa und körperlose Augen. In ihrer Figürlichkeit stellten sie sich gegen die vorherrschende abstrakte Ästhetik der New York School. Sie scheinen Krasners Wut, Schuld, Schmerz und ihre Verlustgefühle widerzuspiegeln. Konfrontiert mit der Frage, wie sie während der Trauerzeit überhaupt malen könne, antwortete Krasner damals:
„Die Malerei lässt sich nicht vom Leben trennen. Es ist eins. Das ist so, als würde man fragen: Will ich leben? Meine Antwort ist: Ja – und ich male.“
– Lee Krasner: School Arts, 1960
Diese und 14 weitere Bilder aus den Jahren 1956–57 bilden die Earth Green Series, sie wurden 1958 in einer Einzelausstellung der Martha Jackson Gallery gewürdigt. Stuart Preston von der New York Times zeigte sich damals beeindruckt von Krasners Wagemut.[61] Der Kunstkritiker John Russell beschrieb das zur Serie gehörende Werk The Seasons als „eins der bemerkenswertesten Bilder seiner Zeit“.[62]
Umber Series (1959–62)




Krasner hatte nach Pollocks Tod begonnen, sein ehemaliges Atelier zu nutzen, da es der größte Arbeitsraum mit den besten Lichtverhältnissen war. Sie litt zu dieser Zeit an Schlaflosigkeit. Nachdem 1959 ihre Mutter gestorben war, kamen Depressionen hinzu.
Nun entstand eine Serie von großformatigen Gemälden, die „Night Journeys“ oder „Umber Series“ genannt werden: Da Krasner nur bei Tageslicht mit Farben arbeiten wollte, beschränkte sie sich bei diesen nachts entstandenen Bildern auf Umbra-Töne und Weiß.
Thematisch setzt sie sich hier mit Geburt, Tod und Spiritualität auseinander. Im Kontrast zur gedämpften Farbigkeit wirkt die Ausführung ungewohnt roh und explosiv. Krasner, die nur 1,60 Meter groß war, malte hier mit enormem Körpereinsatz und sprang manchmal mit dem langstieligen Pinsel hoch, um die äußersten Winkel des Bildes zu erreichen.
Sie schleifte und zog den Pinsel über die Leinwand, benutzte dickflüssige Farbe, die auf den Untergrund tropfte und spritzte. Obwohl diese dramatisch wirkenden Arbeiten bei Kritikern wie Clement Greenberg nicht gut ankamen, machte Krasner weiter. In den Bildern der Serie ist die Verbindung zu Pollock spürbar, Krasner versucht jedoch, seinen Einfluss zu überwinden. Die Serie umfasst 24 Gemälde
Primary Series (1960er Jahre)




1962 begann er, leuchtende Farben zu verwenden und sich auf florale und pflanzliche Formen zu beziehen. Diese Arbeiten ähneln kompositorisch seinen monochromen Gemälden aufgrund ihrer Größe und rhythmischen Natur ohne Schwerpunkt. Ihre Palette kontrastiert oft miteinander und verweist auf tropische Landschaften oder Pflanzen. Er arbeitete in diesem Stil weiter, bis er 1963 ein Aneurysma erlitt, stürzte und sich das rechte Handgelenk brach und begann mit der linken Hand zu malen:
Sie drückte die Farbe direkt aus der Tube aufs Bild und führte die Bewegungen der linken Hand mit den Fingerspitzen der rechten. Dieses vorsichtigere Arbeiten, bei dem Teile der Leinwand weiß blieben,[69] ist z. B. den Bildern Through Blue und Icarus anzusehen, die zur Primary Series gezählt werden. Krasner malte nun wieder mehr mit Farbe, mit lockerem, kalligrafischem Gestus und kühneren Formen. Die Bilder wirken blumig und überschwänglich. 1965 wurde ihr eine Retrospektive in der Whitechapel Gallery in London gewidmet: ihre erste museale Ausstellung, die in mehreren britischen Städten und in New York zu sehen war und ein positives Echo fand.
Zur selben Zeit entstand eine Reihe von abstrakten Gouache-Zeichnungen auf handgeschöpftem Büttenpapier: Krasner experimentierte hier mit nur ein oder zwei ungemischten Farben und der Struktur des Papiers – laut eigener Aussage, weil es ihr Spaß machte und leicht von der Hand ging.[70]
1968 stellte Krasner in der Marlborough-Gerson Gallery aus: Lee Krasner: Recent Paintings war ihre erste Ausstellung, die im Zusammenhang mit der feministischen Bewegung ausführlich besprochen wurde
Weiteres Experimentieren (1970er Jahre)





In den 1960er und 1970er Jahren war das Werk des Malers maßgeblich von der postmodernen Kunst beeinflusst und betonte die inhärente Problematik der Kunst als Kommunikationsform.
Krasner hatte einen Widerwillen dagegen, mit einem erkennbaren Stil assoziiert zu werden, im Atelier experimentierte sie ständig. Anfang der 1970er-Jahre verschwinden die weichen, körperhaften Gebilde in ihren Gemälden und machen Platz für abstrakte Formen mit harten Kanten in leuchtenden Farben.
Der Kritiker Robert Hughes beschrieb die Bilder als „aus 50 Schritt Entfernung heiß auf den Augapfel eintrommeln[d]“. Sie wurden, neben anderen Werken, 1973 in der Werkschau Lee Krasner. Large Paintings im Whitney Museum of American Art gezeigt. Dabei handelte es sich um ihre bis dahin prominenteste Werkschau, die von der Kritik begeistert aufgenommen wurde.
Elf großformatige Collagen von Krasner wurden 1977 in der Pace Gallery in New York gezeigt. Der Kurator Bryan Robertson hatte alte Kohlezeichnungen aus den 1930er-Jahren in Krasners Atelier entdeckt. Die Künstlerin zerschnitt die Zeichnungen und verarbeitete die Schnipsel in den neuen Werken.
1978 wurden Arbeiten von Krasner aus den 1930er- und 40er-Jahren in der Ausstellung Abstract Expressionism: The Formative Years gezeigt. Hier wurde sie erstmals als abstrakte Expressionistin der ersten Stunde gewürdigt. Anlässlich der Ausstellung wurde der Dokumentarfilm Lee Krasner: The Long View der Kunsthistorikerin Barbara Rose im Whitney Museum gezeigt.
Einzelnachweise
Lee Krasner in wikipedia